Diverse Maniere ist der Titel eines 1769 von Giovanni Battista Piranesi auf Englisch, Französisch und Italienisch veröffentlichten Designhandbuchs. Das Handbuch verdeutlicht seine radikale Ästhetik und ist eine beeindruckende Sammlung von Entwürfen, die von der Vorliebe Piranesis für den venezianischen Stil und die Antike zeugen.
Die Kriterien Piranesis sind im Wesentlichen weniger akademisch und historisch als visuell. Aus seiner Feder stammen einige äußerst bemerkenswerte und originelle Ideen zur Stilisierung natürlicher Formen in der Antike. Das Hauptthema dieser Ideen verlangt nach einem schlüssigen neuen Designsystem, das auf der Beobachtung der Natur fußt und alles Herausragende aus der Vergangenheit einbindet, ganz gleich, ob griechischen, römischen, etruskischen oder ägyptischen Ursprungs. Aufgrund der Komplexität der Entwürfe in Diverse Maniere wurden nur wenige umgesetzt. 2010 wählten jedoch Michele de Lucchi und Adam Lowe einige Objekte aus und erarbeiteten deren Umsetzung für eine Ausstellung der Stiftung Giorgio Cini.
Das Helix Tripod wurde mi ZBrush digital modelliert, durch Lasersintern 3D-gedruckt und anschließend in Bronze gegossen und vergoldet. Die Arbeit wurde unter Leitung von Adam Lowe bei Factum Arte in Madrid ausgeführt.
Künstler und Institutionen benötigen eine neue Art der Mediation zur Umsetzung von Ideen in reale Objekte. Factum Arte ist ein Atelier und Förderer kreativer Ideen und wurde 2001 von dem britischen Künstler Adam Lowe gegründet. Das Atelier widmet sich der digitalen Mediation und Produktion zwei- und dreidimensionaler Werke für zeitgenössische Künstler, Museen und spezielle Projekte. Zum Team von Factum Arte in Madrid (und den Ateliers in Mailand und Bologna) gehören Künstler, Ingenieure, Programmierer, Handwerker, Konservatoren und Techniker, die zusammen Kunstprojekte realisieren und Lösungen für einzigartige Herausforderungen finden. Diese Aktivitäten haben revolutionäre Kunstwerke hervorgebracht.
Die Arbeit von Factum Arte ist von Natur aus einzigartig und vielfältig. Sie reicht von dreidimensionalen Nachbildungen für bedeutende Konservierungsprojekte (an denen das Atelier mit der Factum-Stiftung arbeitet) bis zu archivarischen Druckausgaben, großen Bronze- und Stahlskulpturen oder „Betondrucken“. Das Arbeitsfeld umfasst also praktisch alles, was ein besonderes, praktisches Verständnis der Umwandlung, Mediation und Bearbeitung von Daten erfordert.
Bei Factum Arte geht die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien mit einem hohen Niveau an Kunstfertigkeit und manuellen Fertigkeiten in der Phase des Prozesses einher. Factum Arte befasst sich seit einiger Zeit mit der Entwicklung digitaler Technologien zur Erstellung von Archiven in hoher Auflösung, die eine ausreichende Qualität aufweisen, um für die Nachbildung des Originals verwendet werden zu können.